- Räucherung
- Räucherung,Religionsgeschichte: die Verbrennung von stark riechenden, Rauch entwickelnden Stoffen (z. B. Wacholder, Weihrauch), um Dämonen, Geister, Gottheiten zu vertreiben oder (durch Wohlgeruch) herbeizurufen und gnädig zu stimmen; auch als ein Mittel, um die kultische Reinheit (z. B. eines Altars) oder die heilige Ekstase (z. B. im Tempel von Delphi) herzustellen. Räucherungen sind verbreitet im Shintoismus, Buddhismus und Jainismus. Als eine Form der Götterverehrung ist die Räucherung bereits im Altertum belegt. Im israelitischen Tempelkult waren Rauchopfer üblich (2. Chronik 26, 16-19; Vorschriften in 2. Mose 30); daneben ist die Räucherung im Alten Testament auch Symbol für das Gebet (Psalm 141, 2). Im Christentum zunächst abgelehnt (Tertullian), setzte sich die Räucherung im 4. Jahrhundert im Rahmen seiner Entwicklung zur Staatsreligion des Römischen Reiches durch; auch heute ist sie, außer in den reformatorischen Kirchen, in (feierlichen) christlichen Gottesdiensten üblich. (Inzens)
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Räu|che|rung, die; -, -en: das Räuchern, Geräuchertwerden.
Universal-Lexikon. 2012.